Unser Mitglied Kira Keßler engagiert sich in Tansania 26.04.2018
Die 24-jährige Geschichtsstudentin Kira Keßler macht gerade ihren Master mit den Schwerpunkten mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte an der Uni Mannheim und engagiert sich ehrenamtlich für die Bewahrung des historischen Erbes Tansanias.
Die Deutschlandstipendiatin und Artes-Liberales-ABSOLVENTUM-Preisträgerin hat schon an einigen Ausstellungsprojekten mitgearbeitet, besonders die Themen Kolonialismus und Sklavenhandel in der frühen Neuzeit beschäftigen sie schon länger. Ihre Schwester, die seit vielen Jahren in Bagamoyo (Tansania) arbeitet, kam daher eines Tages auf die Idee, dass die Neuüberarbeitung des Missionsmuseums anlässlich des 150. Jubiläums der Spiritaner in Tansania, eine spannende Aufgabe für sie sein könnte.
 Die Schwestern Selina und Kira Keßler
Und so kam es dann auch: Im Februar besuchte sie zum ersten Mal Bagamoyo und plante gemeinsam mit den Spiritanern den Umbau des Museums.
„Bagamoyo – eine malerische Kleinstadt am Indischen Ozean in Tansania, etwa 50 km nördlich von Daressalam. Es ist kaum ein anderer Ort zu finden, an dem die Geschichte eines Landes derart lebendig wird: Der ehemalige Sklavenmarkt, das deutsche Zollhaus, die langsam zerfallende Korallenstadt und das katholische Missionsgelände zeugen von einer turbulenten Vergangenheit. Doch von Jahr zu Jahr verschwinden solche Zeugnisse, sie zerfallen, sie werden ersetzt,“ schreibt Kira Keßler auf betterplace.org.
Links: Die Stonetown in Bagamoyo, welche während der deutschen Kolonialzeit vollständig aus Korallen erbaut wurde und nun leider zerfällt. Rechts: Am Hafen Bagamoyos finden sich in Form dieses ehemaligen Sklavenumschlagplatzes oder des alten Zollhauses viele Spuren der Vergangenheit.
Im Juni wird sie dann erneut hinfliegen, um bei der Umsetzung der Pläne zu helfen. Das Projekt hat sich inzwischen zu einer Kooperation zwischen der Uni Mannheim (LS Kümper), Hand-in-Hand-e.V. (Bad Oldesloe) und den Spiritanern (Bagamoyo) entwickelt.
Ihr gemeinsames Ziel ist „eine zeitgerechte Ausstellung zu konzipieren, die das Leben und Wirken der Missionare im Spiegel politischer Veränderungen, tansanianischer Kultur und des Sklavenhandels erläutert, um die Bildung eines individuellen Geschichtsbewusstsein zu unterstützen. Durch die Beschäftigung mit Geschichte kann sich von Vorurteilen gelöst und das Verständnis füreinander gestärkt werden; sie hilft bei der Reflektion der eigenen Identität und kann ein politisches und moralisches Bewusstsein in der Gegenwart schaffen.“
Links: Bagamoyo ist für seine kunstvoll geschnitzten Holztüren berühmt, die heute meist verwittern oder ersetzt werden. Diese Tür hat das Museum gerettet. Rechts: Artefakte aus Bagamoyos Vergangenheit.
Kira arbeitet ehrenamtlich für das Projekt und versucht ihre Materialkosten mit Spenden zu decken. Dazu hat sie hier das Projekt auf der Crowdfundingwebsite betterplace.org hochgeladen und hofft auf Unterstützung.
Wir wünschen Kira Keßler ganz viel Erfolg bei ihrem Projekt!
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